Ingeborg Schillai legt Amt nieder


Ingeborg Schillai gibt ihr Amt als Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung zum 20. Mai 2022 auf. Insgesamt zehn Jahre stand die 72-Jährige aus Taunusstein an der Spitze der gewählten Vertretung der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Limburg.
„Wir haben im Bistum Limburg eine gute Synodalordnung, die wir leben. Entscheidende Fragen und Themen werden gemeinsam beraten und danach entschieden. Ich stehe in der dritten Amtszeit. Wir haben viel in der Diözese bewegt und viel Gutes auf den Weg gebracht. Ich merke, dass es nun an der Zeit ist, das Amt an der Spitze der Diözesanversammlung in andere Hände zu geben“, sagt Schillai. Sie habe sich diese Entscheidung nicht leichtgemacht, habe mit Vielen gesprochen und dann den Entschluss gefasst, dass nun der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen sei.
Großes und beeindruckendes Engagement
Für viele Katholikinnen und Katholiken im Bistum Limburg und auch für den Bischof ist der Rückzug gut begründet, kommt aber dennoch überraschend. „Ich habe sehr gerne mit Ingeborg Schillai zusammengearbeitet, mich beraten und Themen vorbereitet. Ihre Entscheidung ist für mich nachvollziehbar und ihr gebührt mein Respekt dafür“, sagt Bischof Dr. Georg Bätzing. Er dankte Schillai für ihr „großes und sehr beeindruckendes Engagement“ in den vergangenen zehn Jahren. Maßgebend sei die pensionierte Religionslehrerin an der Aufarbeitung der Amtszeit von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und der damit verbundenen Vertrauenskrise beteiligt gewesen. Das MHG-Projekt „Betroffene hören-Missbrauch verhindern“ sei gemeinsam von Schillai und Bätzing beauftragt und begleitet worden. Auch die Vorbereitung des dritten Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt und der große Transformationsprozess wurden von der scheidenden Präsidentin engagiert mitgestaltet.
Das Präsidium der Diözesanversammlung bedauert und respektiert die Entscheidung von Ingeborg Schillai: „Sie hat die Gläubigen im Bistum Limburg stets klar und glaubwürdig nach innen und außen vertreten, auch und gerade in den schwierigen Anfangsjahren ihrer Amtszeit. Sie war in herausragender Weise in den Bezirken präsent und hat die Anliegen des Bistums auf Bundesebene vertreten. Mit der Gestaltung des Neuanfangs im Bistum mit Bischof Dr. Georg Bätzing, der Ko-Auftraggeberinnenschaft für das Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ und der Mitwirkung beim dritten Ökumenischen Kirchentag hat sie deutliche Akzente gesetzt und Spuren hinterlassen.“
Ein sympathisches Gesicht der katholischen Kirche
Ingeborg Schillai werde als Präsidentin der Diözesanversammlung ganz sicher fehlen, betont Dr. Wolfgang Pax, Bischofsvikar für den synodalen Bereich. Er lobte die Schaffenskraft, das authentische Handeln und die enorme Einsatzbereitschaft Schillais. „Für viele gehörte sie in den vergangenen zehn Jahren zu den sympathischen Gesichtern der katholischen Kirche im Bistum Limburg. Sie hat sich in den Dienst gestellt und sich auch von großen Krisen und Herausforderungen nicht abschrecken lassen“, so Pax.
Mit dem Amtsverzicht von Ingeborg Schillai steht die Diözesanversammlung nun vor der Herausforderung eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten zu wählen. Die Wahl am 21. Mai 2022 wird vom Präsidium der Diözesanversammlung vorbereitet.