Kirche für alle in Delkenheim
In Delkenheim solle eine Kirche für alle entstehen. Ein Ort der Begegnung, der über Konfessionen hinweg genutzt werde. Es gehe um die Menschen, nicht nur um ein Gebäude, so der Pfarrer im gut gefüllten katholischen Gemeindezentrum beim Meilensteintreffen zum Kirchenneubau in St. Stephan. Es ging dabei nicht allein darum, wie und wo die künftige Kirche geplant ist oder was mit dem Grundstück passiert, sondern auch, wie der neue Raum genutzt und was damit geschehen wird. Ersteres beantworteten die Projektleiterin und die Architekten von grabowski.spork architektur, zu letzterem bezog Pfarrer Frank Schindling an dem Abend Position.
Die neue Kirche werde an der Ecke Münchner/Stuttgarter Straße stehen und damit prominent sichtbar sein, informierte Architekt Johannes Busch. Von den 5000 Quadratmetern Grundstück behält die Pfarrei 1000 Quadratmeter, der Rest wird an die SEG verkauft, die dort drei Wohnblöcke mit insgesamt 60 barrierefreien Wohnungen plant. Noch seien die Verkaufsverhandlungen aber nicht abgeschlossen.
Die neue Kirche soll hell und freundlich und mit Geothermie und Fotovoltaik ausgestattet werden. Ein Lichtband hinter dem Altar und ein Lichtschacht in der Decke stellen eine Verbindung zwischen Himmel und Erde sowie zwischen außen und innen her. Fünf Künstlerinnen und Künstler sind nun in einem Wettbewerb aufgefordert sich Gedanken über die Gestaltung des Innenraums zu machen. Insgesamt 112 Sitzplätze befinden sich in der Kirche, die angrenzende Werktagskapelle dient als Erweiterung. Im Obergeschoss sind ein Gemeindecafé und eine Gruppenraum mit einer Terrasse geplant.
In diesem Jahr solle die alte Kirche noch genutzt werden, kündigte Schindling an. Man wolle so lange wie möglich mit dem Abriss warten, damit die Zeit bis zum Einzug nicht zu lang werde. Katja Kober vom Vorstand der evangelischen Kirchengemeinde signalisierte an dem Abend, dass in der Bauphase die katholischen Nachbarn bei ihnen willkommen seien.