Kumbo geht nicht ohne Limburg
Die Geschichte des Bistums Kumbo in Kamerun kann man nicht ohne die Diözese Limburg erzählen – das hat Pfarrer Leonard Zifac gesagt. Gemeinsam mit Lucia Ngayi besuchte er das Bistum Limburg von Mittwoch, 1. März, bis Mittwoch, 15. März 2023.
Das Bistum Limburg pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit dem Bistum Kumbo. Aufgrund des Kriegs in Kamerun konnten lange keine persönlichen Treffen stattfinden. Nun besuchten mit Zifac und Ngayi erstmals wieder Menschen der Diözese Kumbo Limburg. Die Situation in Kamerun ist weiterhin angespannt. „Es ist jetzt ruhig. Es wird nicht mehr geschossen, dafür werden Menschen entführt“, erzählt Zifac. „Ein Priester hat erzählt, jetzt, während wir hier waren, dass Lehrer aus seiner Gemeinde entführt wurden.“ Ein oder zwei Tage später seien sie zurückgebracht worden. „Und wenn ein Lehrer entführt wird, hat das Folgen. Kinder, die von diesen Lehrern hätten unterrichtet werden sollen, haben keinen Unterricht. Und wenn sie keinen Unterricht haben, müssen sie sich selbst beschäftigen. Es geht von einem Punkt zum nächsten“, erklärt Zifac. „Das einzige, was den Menschen Freude macht, ist die Möglichkeit, dass sie in die Kirche gehen können. Sie können beten, sie können mit jemandem reden, der ihnen zuhört, das gibt ihnen Freude.“
Auf Bedürfnisse antworten
Die Kirche mache viel, um allen Menschen vor Ort zu helfen. Einige Projekte werden auch vom Bistum Limburg oder durch direkte Pfarreipartnerschaften bereits finanziell unterstützt, dabei geht es beispielsweise um sauberes Trinkwasser, gesundheitliche Versorgung oder Jugendprogramme. „Wir versuchen, auf die Bedürfnisse zu antworten und zu helfen“, erklärt Pfarrer Zifac. „Wir arbeiten auch mit vielen jungen Menschen und es ist eine große Herausforderung. Viele wollen in die Schule gehen, aber es ist nicht immer möglich, sie in die Schule zu schicken. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie ins Jugendzentrum kommen und wir schauen, dass sie beschäftigt werden, dass sie behütet sind.“ Wenn nicht, könne es sein, dass die Jungen zu den „Amba Boys“ (den Unabhängigkeitskämpfern) oder zum Militär gingen.
Krieg und Klimawandel
Die Reise ins Bistum Limburg war für Ngayi und Zifac einerseits eine Auszeit, andererseits aber auch wichtig, um Kontakte zu knüpfen und alte Verbindungen aufleben zu lassen. Sie besuchten viele Partnergemeinden, beispielsweise in Eschofen und in Frankfurt-Unterliederbach, wohnten in Gastfamilien und nahmen am Unterricht in Schulen teil. „In Frankfurt hat mich beeindruckt, dass so viele verschiedene Nationen zum Lernen zusammen kommen“, erzählt Lucia Ngayi. Zudem hätten sie viel über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den beiden Ländern gelernt. „Wir haben andere Probleme: Krieg und eine schlechte Regierung. Die Leute hier setzen sich gegen den Klimawandel ein. Dieses Thema ist bei uns noch nicht so angekommen“, erklärt sie.
Bestärkung der Partnerschaft
Für Pfarrer Zifac hat der Besuch die Partnerschaft gestärkt. „Sie ist konkreter, reeller geworden“, sagt er. „Wenn wir auf das Partnerschaftsgebet anschauen, heißt es: ‚Wir sind Brüder und Schwestern, die einander nah und füreinander da sind‘. Du kannst nicht Kumbo sagen, ohne Limburg zu nennen. Das ist unmöglich. Ich habe es gehört, gesehen und jetzt bin ich hier. Ich habe nun Erfahrungen aus erster Hand.“