Teilhabe von Menschen mit Behinderung sicherstellen
Menschen mit Behinderung so unterstützen, dass sie am religiösen Leben teilhaben und ihr im Grundgesetz festgeschriebenes Recht auf Religionsausübung wahrnehmen können. Einen konkreten Beitrag dazu will das Bistum Limburg mit einem neuen Ausbildungskurs leisten. In dem Kurs werden Fachkräfte von Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe als religionssensible Assistenz geschult, wichtige Kenntnisse für die seelsorgliche Begleitung von Menschen mit Behinderung vermittelt und Einrichtungen und Pfarreien miteinander vernetzt.
Durch Pandemie religiöse Teilhabe eingeschränkt
„Während der Corona-Pandemie haben sich die Chancen zur religiösen Teilhabe von Menschen mit Behinderung leider verschlechtert“, stellt Jochen Straub, Leiter des Referates für die Seelsorge von Menschen mit Behinderung, anlässlich des Internationalen Tages für Menschen mit Behinderung am Samstag, 3. Dezember, fest. Durch die verschiedenen Corona-Maßnahmen sei die Begleitung von Menschen mit Handicap gar nicht oder nur sehr schwer möglich gewesen. „Der Aktionstag ist Mahnung und Motivation zugleich, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung neu in den Blick zu nehmen und sich zugunsten betroffener Menschen einzusetzen.“
Der zweijährige Kurs beinhaltet drei Ausbildungsmodule und vermittelt unter anderem Handwerkszeug für die Gestaltung von Gottesdiensten, eine Einführung in das Kirchenjahr, stellt inklusive Best-Practice-Projekte von Einrichtungen und Pfarreien vor und informiert über Unterstützungsmöglichkeiten der Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner. Interessierte sind am Montag, 6. März 2023, zu einem Einführungstag eingeladen, um sich über den Ausbildungskurs des Bistums zu informieren.
Brückenmodell zugunsten von Menschen mit Behinderung
Der Ausbildungskurs basiert auf dem Brückenmodell des Bistums Limburg, mit dem die Diözese einen konkreten Beitrag für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung leistet. Das Brückenmodell sensibilisiert für die religiösen Bedarfe von Menschen mit Behinderung und hilft Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe sowie Pfarreien bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes. In den vergangenen Jahren wurden 40 Fachkräfte zu sogenannten „Brückenköpfen“ ausgebildet, die Aufgaben seelsorglicher Begleitung und religiöse Assistenz wahrnehmen können. „Den Brückenköpfen ist es zu verdanken, dass seelsorgliche Begleitung, religiöse und religionssensible Assistenz während der Corona-Pandemie möglich geblieben ist“, lobt Straub das Engagement der qualifizierten Fachkräfte. Mit dem neuen Kurs wolle man dieses Engagement absichern und weiter fördern.
Ende November hatten sich 25 Brückenköpfe im Limburger Priesterseminar getroffen und sich über die Arbeit in Einrichtungen und Pfarreien ausgetauscht.
Mehr Informationen zum Brückenmodell des Bistums sowie dem Ausbildungskurs bei:
Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung
Jochen Straub
Tel. 06431/295-298